Unsere Gedanken zum Weltfrauentag

Melissa Wijngaarden

Unsere Gedanken zum Weltfrauentag

Morgen, am 8.03 ist Internationaler Frauentag, Zeit über Frauenthemen zu reden. Nein wir wollen hier nicht über Kosmetiktipps oder Regelschmerzen schreiben sondern über Frauen die die Welt für Frauen verändert haben.  

Aber erst einmal eine kleine Einführung. Der Weltfrauentag wurde im August 1910 ins Leben gerufen und am 11. März 1911 das erste Mal gefeiert, um die Recht der Frau und die Gleichberechtigung zu stärken. Maßgeblich daran beteiligt war die deutsche Frauenrechtlerin Clara Zetkin, die sich unter Anderen für das Frauenwahlrecht und freier Berufswahl für Frauen einsetze (1). Der internationale Frauentag in Deutschland hat eine lange Geschichte mit holprigen Abschnitten. Während des 1. und 2. Weltkrieges und vor allem während des Nationalsozialismus wurde er verboten und durch den Muttertag ersetzt. Erst seit den 1970er Jahren ist dieser Tag ein Symbol für die feministische Solidarität unter Frauen aber auch für den Kampf der Gleichberechtigung. Also bitte nicht missverstehe, dieser Tag ist nicht für Blumensträuße und Pralinen gedacht, davon haben wir vom Valentinstag noch genug, nein, hier ist Unterstützung gefragt, auch von der männlichen Seite. Nicht nur Clara Zetkin hat viel dazu beigetragen, dass wir Frauen heutzutage so viele Rechte haben wie nie zuvor, ein paar besondere Kämpferinnen sind diese:

Vera Rubin (1928 – 2016)

Vera Rubin wurde 1928 in Philadelphia geboren, zu einer Zeit als es für Frauen quasi unmöglich war, Wissenschaftlerin zu werden. Ihr besonderes Interesse für das Universum brachte sie dazu stundenlang von ihrem Zimmer aus die Sterne zu beobachten und wollte dies zu ihrem Beruf machen. Obwohl sie in der Schule gute Ergebnisse erzielte, wurde ihr nur geraten:

"Du wirst eine gute Karriere machen, solange du dich von der Wissenschaft fernhältst ".

Doch sie ließ sich nicht abhalten. In ihrer akademischen Laufbahn hatte sie aufgrund ihres Geschlechts viele Nachteile. Zum Beispiel konnte sie ihren Master nicht in Princeton machen, weil dort keine Frauen aufgenommen wurden. Sie musste auch um den Zugang zum Teleskop an ihrer Universität kämpfen, und oft genug von der Lobby der Universität aus arbeiten, weil Frauen keinen Zutritt zu den Büros hatten. Trotz alledem hat sie eine große Entdeckung gemacht. Sie betrachtete die Rotation von Galaxien und bemerkte, dass sich die Sterne am Rande des Systems viel schneller bewegten, als man aufgrund der sichtbaren Materie allein erwarten würde. Sie war somit die Erste, die starke Hinweise auf die Existenz unsichtbarer Materie fand, die die Rotation von Galaxien beeinflusst. Durch ihre Entdeckung wurde sie mehrfach für den Nobelpreis nominiert, obwohl sie ihn nie erhielt. Sie starb am 25. Dezember 2016 als eine Pionierin und Quelle der Inspiration für Wissenschaftlerinnen. Alle ihrer vier Kinder schlugen mit ihr als Vorbild eine wissenschaftliche Karriere ein.

Katherine G. Johnson, Doroty Vaughan und Mary Jackson

Diese 3 Wissenschaftlerinnen afroamerikanischer Herkunft arbeiteten alle in der West Area Computing Unit des Langley Research Centers der NASA. Das bedeutet, dass sie alle zum Erfolg der NASA im Weltraumrennen zwischen den USA und Russland beigetragen haben. Alle drei hatten den "Nachteil", dass sie nicht nur Frauen, sondern auch Afroamerikaner waren. Im Amerika zu der Zeit war es für sie absolut nicht selbstverständlich, dass sie eine Universitätsausbildung machen konnten, auch wenn sie in der Schule hervorragende Ergebnisse erzielten. Doch trotzdem waren die drei Frauen Pioniere in mindestens einem Bereich. Mary Jackson war zum Beispiel die erste dunkle Ingenieurin bei der NASA, Katherine Johnson war die erste Afroamerikanerin an der West Virginia University, und Dorothy Vaughan erwarb ihren Bachelor-Abschluss in Mathematik im Alter von 19 Jahren. Die Geschichte der drei ist in dem Buch und Film „Hidden Figures“ beschrieben. Wir können Buch und Film  nur wärmstens empfehlen!

Michelle Obama

Michelle Obama wuchs im Süden Chicago´s auf. Nachdem sie ihre High School, für die sie jeden Tag 3 Stunden fahren musste, mit sehr guten Ergebnissen absolvierte, ging sie nach Princeton. Ihr älterer Bruder hatte dort ebenfalls studiert und gezeigt, dass es auch für Menschen mit dunkler Hautfarbe möglich ist, dort ein Diplom zu bekommen. Michelle aber war nicht an den Reichtum gewöhnt, mit dem ihre Kommilitonen aufgewachsen waren, und fühlte sich fremd als einer der wenigen Studenten mit einer dunklen Hautfarbe aus dem armen Süden Chicagos. Trotzdem, machte sie einen Abschluss in Soziologie und schrieb ihre Diplomarbeit über "Princeton Educated Blacks and the Black Community" v, in der sie in der Einleitung schrieb:

"Meine Erfahrungen in Princeton haben mir meine 'Schwärze' weit mehr bewusstgemacht als je zuvor. Ich habe festgestellt, dass in Princeton, egal wie liberal und aufgeschlossen einige meiner weißen Professoren und Klassenkameraden versuchen, mir gegenüber zu sein, ich mich manchmal wie ein Besucher auf dem Campus fühle; als ob ich wirklich nicht dazugehören würde. Ungeachtet der Umstände, unter denen ich mit Weißen in Princeton zusammenarbeite, werde ich immer an erster Stelle schwarz sein und an zweiter Stelle Studentin. "

Nach einem zweiten Studium in Harvard arbeitete Michelle Obama intensiv daran, die Zugänglichkeit von Hochschulbildung für Frauen, Menschen mit einem niedrigen wirtschaftlichen Hintergrund und Menschen mit dunkler Hautfarbe zu verbessern. Nicht nur als Vorbild, sondern auch durch ihren Einfluss als ehemalige First Lady unterstützt sie Initiativen wie "Reach Higher" (Ermutigung der Schüler, nach der High School einen Hochschulabschluss zu wählen) , Let Girls Learn (Förderung von Schulbildung für Mädchen ) und der Youth Program Award der National Arts and Humanities (bringt Kinder in Kontakt mit Kunst und Geisteswissenschaften).

Safia Minney

Safia war 17 Jahre alt, als sie die Schule verließ und in einer Kommunikationsagentur in London arbeitete. Mit 22 gründete sie ihre eigene Social-Marketing-Agentur, mit der sie unter anderem mit Umweltbewegungen zusammenarbeitete. 1990 zog sie nach Tokio, wo sie einige Jahre später die NGO Global Village gründete. Es begann klein mit der Verteilung von Broschüren mit Informationen über die Umwelt und Fair-Trade-Produkten, aber es entstand bald die Modemarke People Tree, die mit als erste ihrer Sorte für ethische Produktion und faire Bedingungen in der Bekleidungsindustrie kämpft. People Tree ist ein soziales Unternehmen, eine Mischung aus einer Entwicklungsorganisation und einer regulären Firma. Ziel ist es, den Nutzen von Menschen in Entwicklungsländern zu steigern, damit sie sich tatsächlich verbessern. Darüber hinaus konzentrieren sie sich stark auf umweltfreundliche Produktion und versuchen, die Modeindustrie wie sie heutzutage funktioniert nachhaltiger zu gestalten. Dank des enormen Wachstums von People Tree hat Safia schließlich eine unglaubliche Anzahl von Menschen über die Armutsgrenze gebracht, indem sie langfristige Beziehungen mit ihnen einging, obwohl es anfangs nicht immer profitabel war.

Es gibt natürlich noch viele weitere Frauen die ein Vorbild für uns alle sein können und auch in der heutigen Zeit ist es immer noch wichtig für ausnahmslose Gleichberechtigung von Frau und Mann zu kämpfen, denn dort sind wir leider noch nicht angekommen.  Eine Anregung hierzu gibt ein Kommentar der luxemburgischen EU-Kommissarin Viviane Reding im März 2008: „Solange wir einen Frauentag feiern müssen, bedeutet das, dass wir keine Gleichberechtigung haben. […] Das Ziel ist die Gleichberechtigung, damit wir solche Tage nicht mehr brauchen.“ (2)

Was sind eure Gedanken zum Weltfrauentag? Lasst es uns wissen.

Quellen:

(1) https://www.berlin.de/kultur-und-tickets/tipps/aktionstage/3243564-3230137-internationaler-tag-der-frauen.html

(2 )http://frau-mutter.com/ich/weltfrauentag/


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