Wie viel Wasser braucht deine Garderobe?
Diese Woche steht im Zeichen des Wassers. Die Internationale Wasserwoche findet dieses Jahr in Amsterdam statt. Eine Konferenz, bei der Wissenschaftler, Weltmarktführer und Unternehmen zusammenkommen, um über den nachhaltigen Umgang mit Wasser zu sprechen. Wasser ist extrem wichtig, wenn es um unser Überleben geht und trotzdem gehen wir ziemlich nachlässig damit um. Was Wasser mit Mode zu hat wollen wir in dem Blog Post dieser Woche mit euch teilen.
Das Problem
Die Erde scheint voller Wasser zu sein, warum also ist Trinkwasser so knapp? 97% des Wassers auf unserem Planeten ist Meerwasser, also nicht-trinkbares Salzwasser. Von den 3% Frischwasser sind 2% eingefroren womit uns nur 1% Trinkwasser bleibt. Von diesen 1% verwenden wir 70% zum Anbau von Pflanzen, für zum Beispiel Lebensmittel und Fasern für Kleidung. Sodass uns letzten Endes 0,3% Trinkwasser bleibt [1].
Leider leiden immer noch 3,5 Millionen Menschen jedes Jahr an unzureichenden Wasser-, Sanitär- und Hygieneanlagen. Einer von neun Menschen auf der Welt hat keinen Zugang zu sauberem Wasser! [2] Ausreichend sauberes Trinkwasser kann das Leben vieler Menschen erheblich verbessern, deswegen ist es an der Zeit deutlich zu machen, was unser „Wasser-Fußabdruck“ genau bedeutet.
Wasser-Fußabdruck
Der Wasser-Fußabdruck zeigt auf, für welchen Wasserverbrauch jeder einzelne verantwortlich ist. Keine Sorge, ihr müsst nicht weniger Wasser trinken, denn diese Menge ist unerheblich im Vergleich zu den Mengen, die wir sonst verbrauchen. Wir alle wissen, dass in der Produktion unserer Nahrung viel Wasser verbraucht wird. Um all die Pflanzen zu züchten, brauchen sie genügend Wasser. Viele dieser Pflanzen allerdings werden als Futter für Tieren verwendet, die als Fleischlieferanten gemästet werden. Für 500 Gramm Getreide werden 650 Liter Wasser benötigt, für ein Steak 4650 Liter.
Die Produktion von Kleidung braucht auch viel Wasser. Ein Baumwoll-T-Shirt z.B. verbraucht 2600 Liter Wasser. Dies liegt daran, dass Baumwolle eine sehr durstige Pflanze ist, die viel Wasser braucht. Darüber hinaus ist der Wasserverbrauch nach der Ernte der Pflanzen noch nicht vorbei. Die Pflanzen werden zu Fäden gesponnen und der Stoff wird gefärbt und weiterverarbeitet. Dies ist ein sehr schmutziger Prozess. Von der gesamten Wasserverschmutzung stammen 17%- 20% aus der Bekleidungsindustrie [3]. Dies führt zu schrecklichen Konsequenzen. Etwa 450 Kubikkilometer Abwasser werden pro Jahr in Flüssen abgelassen, das sind zwei Drittel der gesamten Wassermenge, die pro Jahr durch diese Flüsse fließt [4]. 20 % davon sind der Textilproduktion zuzuschreiben.
Wasserverschmutzung in China. Quelle: ecouterre [6]
Nach der Produktion des T-Shirts landet es bei euch zu Hause und ihr müssen euch keine Sorgen mehr darüber machen. Das stimmt leider nicht. Ein Waschgang verbraucht 150 Liter Wasser. Das ist fünfmal so viel wie eine durchschnittliche Dusche.
Die Lösung
Nun bleibt natürlich die Frage, was ist die Alternative? Für die Herstellung eines Kilogramms Baumwolle werden fast 10.000 Liter Wasser benötigt, die Herstellung von z.B. Hanf braucht nur 2123 Liter pro Kilogramm [5]. Das ist fast fünfmal so viel! Des weiteren braucht es auch wieder Wasser, um die Stoffe zu färben. Wenn die Kleidung jedoch GOTS-zertifiziert ist, könnt ihr sicher sein, dass das Abwasser aufgefangen und gereinigt wird. Bambus, Tencel und Leinen sind auch Materialien, die weniger Wasser in der Produktion benötigen, leider haben wir hierfür keine genauen Zahlen gefunden.
Diese Bluse aus Tencel von Armedangels z.B. verbraucht viel weniger Wasser bei der Produktion als Baumwolle. Klicke hier um sie näher anzusehen
Es gibt auch noch andere Möglichkeiten, wie z.B. Kleidung aus Materialien zu kaufen, die nicht auf herkömmliche Weise gefärbt werden, sondern mit Pigmenten, die biologisch abbaubar sind und viel weniger Wasser verbrauchen. Leider steht diese Methode noch in den Startlöchern, also müssen wir darauf warten.
Ihr könnt die verbrauchte Wassermenge auch durch weniger häufiges Waschen reduzieren. Dies bedeutet nicht, mit schmutziger, stinkender Kleidung rumzulaufen, aber viele Kleidungsstücke kann man durch einfaches Lüften von Gerüchen befreien oder Flecken mit etwas heißem Wasser und Seife entfernen. Dadurch hält die Kleidung auch länger, denn häufiges Waschen führt zu schnellerem Verschleiß.
Kurz gesagt, Kleidung und Wasser haben viel miteinander zu tun. Wenn ihr genauer hinschaut aus welchen Materialien eure Kleidungsstücke bestehen und auch die Waschanleitung genau lest, könnt ihr durch die richtigen Materialien und weniger häufiges Waschen viel Wasser sparen. Wer weiß, hoffentlich kommen neue Lösungsansätze bei der Wasserwoche heraus und bis dahin schaut doch mal ob ihr euren Wasser-Fußabdruck verringern könnt.
Waren all die Infos ein bisschen viel auf einmal? Dieses Video fasst alles noch einmal zusammen.
Quellen:
[1] https://www.worldwildlife.org/stories/the-impact-of-a-cotton-t-shirt
[2] https://edubirdie.com/blog/the-impact-of-a-cotton-t-shirt
[3] http://chinawaterrisk.org/resources/analysis-reviews/the-environmental-cost-of-clothes/
[4] https://www.lenntech.com/water-trivia-facts.htm#ixzz0tVhGZOWH
https://www.huffingtonpost.com/2013/01/27/cottons-water-footprint-world-wildlife-fund_n_2506076.html
[5] Nia Cherret et al. Ecological Footprint and Water Analysis of Cotton, Hemp and Polyester
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