Produktionsländer

Kleidung wird überall auf der Welt produziert und unter welchen Bedingungen dies geschieht, hängt zum Teil vom Standort ab. Bekleidungsmarken suchen sich Billiglohnländer, um natürlich dort billiger produzieren können, was oft zu schlechten Arbeitsbedingungen führt.

 

Asien

In Asien wird die meiste Kleidung produziert. An erster Stelle steht China, gefolgt von Bangladesch, Indien, Pakistan, Vietnam und Kambodscha. Der Kontinent verfügt über viele billige Arbeitskräfte, was es leicht macht, Menschen zu finden, die bereit sind, in den Fabriken zu arbeiten. In der Regel arbeiten die Fabrikarbeiter für weniger als den Mindestlohn und machen Unmengen an Überstunden. Für viele Familien in Asien ist die Bekleidungsindustrie die wichtigste Einkommensquelle. Daher ist der Boykott von Kleidung aus Asien nicht unbedingt ein Weg, den Arbeitern dort zu helfen. Es ist besser, Kleidung zu kaufen, die in diesen Ländern unter guten Bedingungen produziert wurde.

 

Europa

Nach Asien wird in Europa die meiste Kleidung produziert. Vor allem in Italien, Osteuropa und der Türkei. Obwohl Italien für seine luxuriösen Modehäuser bekannt ist, ist es nicht so, dass in Italien immer ein fairer Lohn gezahlt wird. Viele Luxusmodehäuser haben ihre Produktionskette nach Asien verlagert, was dazu führte, dass viele italienische Bekleidungsfabriken ihre Türen schließen mussten. Darüber hinaus übernahmen die Chinesen viele Fabriken und stellten chinesische Einwanderer zu sehr niedrigen Löhnen ein. Es wird auch vermutet, dass viele Flüchtlinge in der europäischen Bekleidungsindustrie landen.

 

Nord-, Süd- und Mittelamerika

Nordamerika ist ein wichtiger Lieferant von Baumwolle und Textilien. Darüber hinaus wurde in einem 2015 veröffentlichten Bericht festgestellt, dass Arbeiter in Bekleidungsfabriken in Los Angeles stark unterbezahlt sind und ihre Überstunden nicht bezahlt werden. Dabei handelte es sich meist um Einwanderer und Menschen ohne Aufenthaltsgenehmigung. Solche Missbräuche kommen auch in Süd- und Mittelamerika vor.

 

Afrika

Nachdem immer mehr über die Arbeitsbedingungen in asiatischen Ländern bekannt wird, suchen viele Modehäuser nach einer ebenso günstigen Alternative, ohne den schlechten Ruf. Viele Modehäuser kommen aus afrikanischen Ländern, die teilweise sogar billiger produzieren als Bangladesch. Zum Beispiel in Äthiopien. Aufgrund der schnell wachsenden Nachfrage und der hohen Jugendarbeitslosigkeit sind in den dortigen Bekleidungsfabriken nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder beschäftigt.