Warum vegane Mode nicht unbedingt nachhaltig ist

Melissa Wijngaarden

Warum vegane Mode nicht unbedingt nachhaltig ist

Ein veganer Lifestyle ist schon lange nicht mehr nur etwas für Hippies; Fleischersatzprodukte werden immer beliebter. Auch in der Modeindustrie. Einerseits sind wir natürlich begeistert davon, denn weniger Tierleiden ist etwas das wir sehr unterstützen.

Andererseits stellt sich uns die Frage wie positiv diese Entwicklung tatsächlich ist. Deshalb gehen wir im heutigen Blog dieser Frage nach: Wie nachhaltig ist vegane Mode denn eigentlich?

1. Vegane Alternativen haben nicht immer einen umweltfreundlichen Produktionsprozess

Ein gutes Beispiel dafür ist Polyester, das gerne statt Seide benutzt wird. Weil Seide in einigen Fällen einen heftigen Produktionsprozess hat (das Kochen der Seidenraupen bei lebendigem Leibe), rät PETA unter Anderem zu Polyester als Alternative.

Doch Polyester wird aus Erdöl hergestellt und wir brauchen dir wahrscheinlich gar nicht mehr zu erklären was für Auswirkungen das auf die Umwelt hat.

Außerdem gerät beim Waschen von Polyester Mikroplastik in das Grundwasser. Auch andere Alternativmaterialien benötigen häufig viele Bäume, Wasser oder Chemikalien um produziert zu werden. Was jetzt stolz „veganes Leder“ genannt wird, war früher einfach nur Kunstleder.

2. Vegan bedeutet gut für Tiere, aber nicht gleich gut für Menschen

Viele Marken benutzen den Ausdruck „vegan“ für ihre Produkte, um ein nachhaltigeres Image zu schaffen. Oft kreiert das den Eindruck, dass eine Marke die sich um das Wohlbefinden von Tieren sorgt, sich auch um das Wohlbefinden der Menschen sorgt, die die Produkte herstellen. Leider ist das oft genug nicht der Fall. Vegane Kollektionen von Fast Fashion Brands werden von Journalisten als „nachhaltig“ bezeichnet, obwohl nichts über die verbesserten Arbeitsbedingungen im Produktionsprozess gesagt wird. 

3. Vegane Alternativen sind oft nicht so langlebig wie Leder, was dazu führt, dass ein Produkt aus einem veganen Alternativmaterial oft nicht genau so lange hält

Ein Beispiel dafür ist zum Beispiel Ananasleder als Ersatzprodukt für Standardleder. Obwohl die Produktion von Ananasleder weniger schädlich für die Umwelt ist als die von Standardleder, ist das Material weniger beständig.

Ein Schuh aus Leder kann - abhängig davon, wie er zusammengesetzt wird - bis zu einem Jahrzehnt getragen werden, aber bei Ananasleder ist das leider noch nicht der Fall. Bei unserem eigenen Test begann das Ananasleder nach drei Monaten weniger intensiven Gebrauchs schon auseinander zu fransen. 

Fazit

Obwohl vegane Kleidung also nicht immer nachhaltig ist, bedeutet das auch nicht, dass damit immer etwas nicht stimmt. Dank einer größeren Nachfrage nach veganer Kleidung entstehen immer mehr nachhaltige Alternativen für nicht vegane Materialien (zum Beispiel Kaktusleder).

Außerdem geht auch immer noch einiges schief in der Lederindustrie. Daher ist es ein guter Schritt da nicht einfach blind beizutragen.

Unser Rat ist, dich darüber zu informieren was für Materialien du kaufst und dabei gut darauf zu achten, was du wichtig findest; sei dir darüber bewusst, dass es mehrere Möglichkeiten gibt zu einem positiven Wandel der Bekleidungsindustrie beizutragen und dass du durch das kaufen von Produkten, die deinen Idealen entsprechen schon mehr tust als die meisten Menschen!

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